Our Urban Living Room
COBE | Dänemark
Caroline Nagel
COBE will mittels sozialer Lebensqualität und urbaner Demokratie Gebäude und Räume schaffen, die die Kopenhagener einladen, sie zu nutzen und selbst zu definieren: Als erweitertes Wohnzimmer, in dem die Grenzen zwischen privatem und öffentlichem Raum fließend werden. Basierend auf spezifischen COBE-Projekten erzählt der Vortrag von der architektonischen Entwicklung Kopenhagens und den Fortschritten der dänischen Hauptstadt von einer Industriestadt zu einem urbanen Wohnzimmer, das als einer der lebenswertesten Orte der Welt bekannt ist.
Vortrag auf Deutsch | Einlass 18:30 Uhr
Kooperation | Stadt Freiburg | FWTM | BDA | AKBW | Caparol | Ganter Construction & Interiors GmbH | Siedle
Von Kopenhagen lernen - COBE definiert öffentlichen Raum neu
von Sabine Lauffer, Freiburg | diestadtbetrachterin.de
Zum 8. Mal eröffnete Freiburgs Baubürgermeister Prof. Haag den großen Herbstvortrag im Konzerthaus, zu dem Caroline Nagel von COBE aus Kopenhagen vom Architekturforum Freiburg e.V. eingeladen wurde. Das Büro hat dazu beigetragen, dass die lebenswerte Metropole Kopenhagen heute Vorreiter für neue Mobilitäts- und Stadtentwicklungskonzepte ist und nicht durch ihren starken Bevölkerungswachstum an Attraktivität verlor. So wie es sich viele Freiburger auch für ihre Stadt wünschen.
„Uns ist es wichtig Gebäude und Plätze zu schaffen, die Menschen einladen sie zu nutzen wie ihr Wohnzimmer:“
Die Menschen und ihre Bedürfnisse stehen im Mittelpunkt bei COBE, wenn Sie neue Projekte planen. In einem Team aus Architekten, Stadt- und Landschaftsplanern entstehen Visionen für die Stadt von morgen.
Nach dem Leitsatz: „Erfinden Sie nichts Neues. Erfinden Sie neu, was wir bereits haben!“ gehen sie an Ihre Projekte heran. Alte Gebäudestrukturen werden wiederverwendet und zu neuem Leben erweckt. Bei ihrem Masterplan für den Nordhavn, einem ehemaligen Industriehafen, der zu einem Wohn- und Arbeitsraum am Wasser für bis zu 40.000 Menschen werden soll, war dies ein wichtiger Ansatz.
Prominentes Projekt dort ist der Umbau eines ehemaligen Getreidesilos in ein modernes Wohngebäude. Ohne den Charakter des alten Betonbaus grundlegend zu verändern gelang es den schlanken und geschlossenen Baukörper zu erhalten, in dem er eine neue Jacke aus Stahl mit Fensteröffnungen und Balkonen erhielt.
„Wir haben gelernt von der Umgebung, von der Historie, von den Nachbargebäuden.“
Sie orientieren sich an bestehenden Fassadenstrukturen, deren Materialität und Gebäudeformen, um daraus ihre eigenen Typologien zu entwickeln.
Mit ihrer ganzheitlichen Herangehensweise sind COBE auch bei der Strukturierung öffentlicher Plätze erfolgreich. Am zentralen Kopenhagener Verkehrsknoten Nørreport ließen sie sich von den Bewegungsströmen der Pendler und Reisenden inspirieren und erschufen leicht abgesenkte Inseln zum Parken der Fahrräder, sogenannte Fahrradbeete. Beim Israels Platz im Stadtzentrum wurden die Autos unter die Erde verbannt und ein multifunktionaler öffentlicher Raum gestaltet, der Sportplatz, Pausenhof, Verweilzone, Wasserspiel und Café in einem ist. Auf dem Universitätscampus versteckten sie im sie öffentlichen Raum störende Fahrräder unter einer Hügellandschaft.
So unterschiedlich die Projekte sind, zeichnet sie doch alle ihre Anpassungsfähigkeit an das Umfeld, das soziale Leben und deren Nutzer aus und boten damit reichlich Diskussionsgrundlage für viele Gespräche im Anschluss des Vortrags.
Caroline Nagel | COBE | Kopenhagen
Caroline Nagel ist eine von sechs Projektpartnern und Teil der Geschäftsführung des 2006 von Dan Stubbergaard gegründeten Kopenhagener Architekturbüros COBE. Sie studierte Architektur an der BTU-Cottbus und TU Berlin, arbeite bei MVRDV in Rotterdam bevor sie nach Kopenhagen ging. Sie leitete mehrere ausgezeichnete Projekte, u.a. die Umnutzung des Getreidesilos in Kopenhagen, das Veranstaltungs- und Restaurantgebäude auf dem adidas Campus in Herzogenaurach sowie die Entwicklung des Stadtquartiers Deutzer Hafen in Köln.
COBE | Dänemark
www.cobe.dk