Zwischen den Kulturen | Entre les cultures
karawitz architecture | Paris
Milena Karanesheva und Mischa Witzmann
Das bulgarisch-deutsche, in Wien ausgebildete Architektenduo gilt in Frankreich als Pionier des nachhaltigen Bauens. Es hat den Bautyp des Einfamilienhauses an der Peripherie generalüberholt und die Baugruppe ins Zentrum von Paris gebracht. Zu den aktuellen Projekten von karawitz architecture gehören Geschoßwohnungsbauten in Holzbauweise und eine Schule für Kinder mit Handikap im Kongo.
Le duo d’architectes d’origine bulgaro-allemande formé à Vienne est reputé pour être pionnier dans le domaine de la conception durable. Il a remis à neuf la typologie de l’habitat pavillionnaire et introduit la construction en autopromotion au centre de Paris. Parmi les projets actuels figurent des bâtiments d’habitation collectifs en construction bois et une école pour des enfants avec un handicap au Congo.
Diese Veranstaltung fand im Rahmen der Architekturtage 2019 “transitions übergänge” in Kooperation mit dem Europäischen Architekturhaus Oberrhein statt.
Kooperation | MEA | Centre Culturel Français Freiburg
Vorausdenker, die französischer geworden sind
von Sabine Lauffer, Freiburg | diestadtbetrachterin.de
Sie gehören zu den Passivhauspionieren in Frankreich und so war es naheliegend, das Pariser Büro Karawitz architecture im Rahmen der Architekturtage 2019 “transitions übergänge” nach Freiburg einzuladen.
Das bulgarisch-deutsch-österreichische Architektenpaar Milena Karanesheva und Mischa Witzmann lebt und arbeitet mit und zwischen unterschiedlichsten Kulturen. Beeinflusst von traditionellen Holzbauten und den Betonstädten Bulgariens, Vorarlberger Holzarchitektur und französischer Fassadengestaltung haben sie zu ihrer eigenen Architektur gefunden.
„Unsere Architektur ist ein Zusammenspiel zwischen Energieeffizienz und Materialität.“
Auf dieser Grundlage entstand der Entwurf für das Maison Bambou, nord-westlich von Paris im Stadtzentrum von Bessancourt, dem ersten in Frankreich zertifizierten Passivhaus. Die einfache Form des in Massivholzbauweise errichteten Hauses bekommt durch die vorgesetzte Bambus-Haut ein zeitgenössisches Erscheinungsbild und eine natürliche Klimahülle. Es hebt sich von seinem historischen Umfeld ab, ohne die vielen gestalterischen Vorgaben durch die Denkmalpflege zu ignorieren. Das Haus fand große Beachtung in Frankreich und es folgten ähnliche Projekte im Großraum Paris.
„Wir arbeiten gerne mit Holz, weil es ein sehr flexibles Material ist.“
Vorfabrizierte Elemente aus Brettsperrholz und eine Gebäudehülle aus vorvergrauten Lärchenholzlatten spielen die Hauptrolle beim ihrem Maison Marly. Der polygonale Holzkörper des dreigeschossigen Einfamilienhauses schwebt halb über einem offenen Einschnitt, der sich unterhalb des Baukörpers hindurchzieht und den Straßenraum mit dem privaten Garten hinter dem Haus verbindet.
Das Zusammenspiel zwischen ökologischer Bauweise und Materialität gelingt Karawitz architecture auch bei gemeinschaftlichen Wohnprojekten, energetischen Sanierungen oder sozialen Bauprojekten. Dabei haben sie nicht nur klimagerechtes Bauen im Blick sondern auch kreative Lösungen für neue Nutzungsmöglichkeiten.
Als Sie 2006 ihr Büro in Paris gründeten war ihre Architektur von einer strengen Linienführung geprägt, während ihrer Pariser Zeit sind sie weniger streng geworden - französischer.
Milena Karanesheva | karawitz architecture | Paris
Die bulgarische Architektin Milena Karaneshva und der deutsch-österreichische Architekt Mischa Witzmann gründeten 2006 Karawitz architecture in Paris. Beide haben an der Technischen Universität Wien studiert. Mit ihrem Projekt „Maison Bambou“ schufen sie das erste zertifizierte Passivhaus in Frankreich. Es folgten weitere Passivhäuser, Baugruppenprojekte, Generationenwohnungen und soziales Bauprojekt im Kongo.
karawitz architecture | Paris
www.karawitz.com