• Wohnhaus Lörrach © Ruedi Walti

BUCHNER BRÜNDLER BAUTEN

Buchner Bründler Architekten AG l Basel

Andreas Bründler

Seit Bürogründung im Jahr 1997 gehören konzeptionelle Klarheit, Materialkontraste in Kombination mit solider Handwerklichkeit, räumliche Raffinesse und markante Formen zu den wesentlichen Merkmalen der Bauten von Buchner Bründler Architekten. Mit ihren Arbeiten stoßen sie Entwicklungen an, auf städtebaulicher Ebene ebenso wie mittels Einzelbauten. Kontext und Programm, aber auch Fragen der Konstruktion und Materialisierung sind Ausgangspunkte ihrer Suche nach stets neuen und passgenauen Lösungen. Ziel ihrer Arbeit sind stimmige Bauten von elementarer Kraft. Wesentlicher Anteil an dieser Wirkung hat die direkte, haptisch ansprechende und projektspezifische Materialisierung der Bauwerke.

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Von Klangkörpern, Beton und der Freude am Experimentieren

Vortrag in vollem Haus: Architekturforum und Ensemblehaus luden Andreas Bründler von Buchner Bründler Architekten aus Basel ein

von Gisela Graf, Freiburg | gisela graf communications

Bereits zum zweiten Mal organisierten die beiden Institutionen gemeinsam einen Musik- und Architekturabend im Freiburger Ensemblehaus. Nach Stefan Marte zwei Jahre zuvor verwandelte nun Andreas Bründler das Haus der Musik für knapp 200 Gäste in einen Ort der Architektur – selbstverständlich gerahmt von experimenteller und klassischer Musik.

Buchner Bründler Architekten gelingt es immer wieder, sich gestalterischen Freiraum zu schaffen, der zu ungewöhnlichen Lösungen führt. Diese provozieren bisweilen, öffnen aber auch den Blick dafür, was in der Architektur möglich ist, wenn man Freude am Experimentieren hat – und sich nicht auf Kompromisse einlässt.

In Linescio zum Beispiel, einem kleinen Ort im Tessin, wollten die Eigentümer ein leerstehendes, 200 Jahre altes Steinhaus als Sommerhaus nutzen. Man konnte also auf Heizung und Dämmung verzichten und die Fassade ohne Eingriffe erhalten. Für eine großzügigere Raumwirkung entfernten die Architekten eine Decke und gossen einen kompletten Betonkern in die steinerne Hülle, sodass ein Haus im Haus entstand. Von außen sichtbar ist der Eingriff nur am Betonkamin und der Rahmung der Gartentür – ein minimaler, aber wirksamer Kontrast. Im Innern geben raumhohe Faltläden den Blick nach außen frei, alles ist aus einem Guss, selbst die Wasch- und Spülbecken oder die Badewanne. So strahlt der grobe Sichtbeton zusammen mit dem alten Mauerwerk eine archaische und asketische Atmosphäre aus.

Eine noch viel radikalere Version des „Haus im Haus“ steht inmitten einer gewöhnlichen Wohnsiedlung in Lörrach. Beton umhüllt dieses Einfamilienhaus fast komplett, doch ist die Hülle vom Boden etwas abgehoben, sodass sie zu schweben scheint. Die Formensprache ist so reduziert, dass man unwillkürlich an eine archaische Urhütte denkt. Betritt man das Innere, trifft man auf ein fein gegliedertes, von dunklem Holz gerahmtes Glashaus: ein weicher Kern, der zur harten Schale einen spannungsreichen Kontrast bildet.

Neben privaten Einzelbauten realisiert das Büro auch öffentliche und städtebauliche Projekte, darunter das Volta Zentrum im St. Johann in Basel. Dieses liegt zwischen Stadtautobahn und St. Johanns-Bahnhof und vereint Arbeiten, Wohnen und Einkaufen. Ein polygonaler Körper auf dreieckigem Grundriss präsentiert sich auf jeder Seite je nach städtebaulicher Umgebung abgerundet oder spitzwinklig, sanft geschwungen oder glatt. Die einheitliche Fassadenhaut besteht aus weiß lasiertem Dämmbeton, der zugleich für den nötigen Schallschutz sorgt. Die Balkone wenden sich nach innen zu den Innenhöfen.

Ein aktuelles Projekt in Deutschland ist das WDR-Filmhaus in Köln: dieses wird in den kommenden Jahren grundsaniert und zu einem modernen, flexiblen und transparenten Medienhaus mit einer offenen Treppenkaskade als Herzstück umgebaut. Die Idee dahinter: es soll etagenübergreifend kommuniziert und die Zusammenarbeit vernetzter werden. Die vorher abweisenden Fassaden der 1970er Jahre ersetzen die Architekten durch eine offene Fassadenstruktur, die einen Bezug zum Platz herstellt.

Andreas Bründler, Buchner Bründler Architekten | Basel

Die beiden Architekten Daniel Buchner und Andreas Bründler gründeten Buchner Bründler Architekten 1997 in Basel. Ihr erstes Projekt, das Lofthaus aus Beton und Glas in der Colmarer Straße wurde sogleich mit Preisen bedacht. International bekannt geworden ist das Büro mit inzwischen 35 Mitarbeitern durch den viel beachteten Schweizer Pavillon auf der Expo Shanghai 2010. Zu den wesentlichen Merkmalen der Bauten zählen konzeptionelle Klarheit, Materialkontraste in Kombination mit solider Handwerklichkeit, räumliche Raffinesse und markante Formen.

Ensemblehaus Freiburg

Alte und Neue Musik haben in Freiburg eine lange Tradition. Das ensemble recherche und das Freiburger Barockorchester sind aus der internationalen Musikszene nicht wegzudenken. Das Ensemblehaus (Architekten: Böwer Eith Murken) ist das gemeinsame Probendomizil der beiden Orchester und der 2004 gegründeten Ensemble-Akademie. Es wurde 2012 fertig gestellt und ist seitdem ein Ort der Vermittlung, der Begegnung und des Austausches mit professionellen Künstlern, Laien, Kindern und allen Interessierten.

www.ensemblehaus.de

Buchner Bründler Architekten AG l Basel
bbarc.ch