Die neue Entwicklung auf dem Campus am Flugplatz
Vermögen und Bau Baden-Württemberg Amt Freiburg
Ralph Milatz, Abteilungsleiter Vermögen und Bau Baden-Württemberg Amt Freiburg
Der jüngste Teil der Freiburger Universität, der mittlerweile Technische Fakultät heißt, hat sich seit seiner Gründung vor gut zwanzig Jahren rasant entwickelt. Sichtbar wird dies vor allem durch die fortwährende Bautätigkeit.
Die Planungen der Stadt für ein neues Fußballstadion in unmittelbarer Nachbarschaft lassen die baulichen Entwicklungen im Bereich der Universität noch mehr in den Fokus der Öffentlichkeit rücken.
Die anstehenden neuen Projekte werden im Kontext der Gesamtentwicklung vorgestellt. In jüngster Zeit fertig gestellte Bauten können bei einem Rundgang vor Ort besichtigt werden.
Ein neuer Campus für Freiburg
Ralph Milatz von Vermögen und Bau Baden-Württemberg, Amt Freiburg informierte vor Ort über die bauliche Entwicklung auf dem ehemaligen Freiburger Flugplatz
von Gisela Graf, Freiburg | gisela graf communications
Was tut sich zwischen Mooswaldsiedlung und Flugplatz? Seit über zwanzig Jahren entsteht dort die Technische Fakultät, ihren mit allen Finessen ausgestatteten Lehr-, Forschungs- und Bürogebäuden sowie Wohnheimen für Studierende. Und es wird auf dem 40 Hektar großen Gelände immer noch gebaut. Abgesehen von ein paar Aufregern, die immer wieder einmal hochkochen, wie der Neubau des SC-Stadions und der Kampf um den Erhalt des Flugplatzes, bekommt die Öffentlichkeit recht wenig davon mit, was dort in Freiburgs Norden vor sich geht. Grund genug für das Architekturforum, einmal eine kompetente Führung mit den verantwortlichen Architekten zu organisieren. Der Einladung folgten an einem Freitagnachmittag im Juli fast 50 Teilnehmer und folgten zwei Stunden lang gespannt den Erklärungen von Ralph Milatz, Architekt und Abteilungsleiter bei Vermögen und Bau Baden-Württemberg, Amt Freiburg.
Bereits 1994 gab es einen städtebaulichen Wettbewerb. Diesen gewann das Stuttgarter Architekturbüro Aminde-Loweg-Bott in Stuttgart. Der Masterplan sah vier Baufelder vor, die jeweils ein eigenes Zentrum ausbilden und durch offene Schneisen getrennt und gegeneinander leicht verschwenkt sind. Die zentral verlaufende Erschließungsstraße Georges-Köhler-Allee verknüpft die Felder miteinander verkehrstechnisch und durch einen unterirdischen Infrastrukturkanal auch technisch. Nun entschied die Stadt im Jahr 2015, das neue Fußballstadion zwischen die Flächen der Universität und der Startbahn des Flugplatzes zu bauen. So wurde der Platz knapp, und das dritte und vierte Baufeld verlaufen nun geradlinig zueinander. „Das entspricht dem ursprünglichen Grundgedanken überhaupt nicht mehr“, bedauert Milatz. „Jetzt entsteht eine etwa 1,5 Kilometer lange, sehr dominante Magistrale. Deren Ende erscheint eher zufällig“.
Unter den fertig gestellten Gebäuden, die die Gruppe besichtigen konnte, waren das FIT (2015), das Bürogebäude Informatik (2016) auf dem ersten Baufeld und eines der Studentenhäuser auf dem zweiten Baufeld (2013). Das FIT (Zentrum für interaktive Werkstoffe und bioinspirierte Technologien; ArGe Architekten, Waldkirch) besteht aus zwei parallelen Gebäudeteilen, die ein mit Glas überdachtes Atrium rahmen. Verglaste Brücken verbinden die beiden Bauteile im oberen Geschoss und fördern die Kommunikation, hier treffen sich die Wissenschaftler zwangsläufig. Die Außenfassade besteht aus Schiefer, innen dominiert dagegen heller Sichtbeton. Der Büroneubau der Informatik ist im Bereich der Altbauten in Modulbauweise errichtet und ist eine Eigenplanung der Vermögen und Bau Baden-Württemberg, Amt Freiburg. Die neuen Studentenwohnheime (ABMP Amann Burdenski Munkel Preßer, Freiburg) schließlich geben sich nach außen hell und unscheinbar in grau und weiß, während es innen – nach einem Farbkonzept des Freiburger Künstlers Ben Hübsch – in strahlenden Farben leuchtet.
Der Freiburger Flugplatz und die Technische Fakultät
Der Freiburger Flugplatz ist einer der ältesten Flugplätze in Deutschland und wurde bereits vor dem ersten Weltkrieg auf dem Gelände eines Exerzierplatzes errichtet. Er diente auch als ziviler Verkehrslandeplatz, bis er 1941 vom Militär übernommen wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren hier bis 1992 französische Truppen stationiert. In diesem Jahr erwarb das Land Baden-Württemberg das 40 Hektar große Gelände. Seit 1995 entsteht nun ein Campus für neue Institute wie etwa der Informatik, Mikrosystemtechnik, der Fraunhofer-Gesellschaft: die Technische Fakultät.
Vermögen und Bau Baden-Württemberg Amt Freiburg
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