Nachhaltige Stadtlandschaften – im Dialog mit dem bebauten Raum
KRAFT.RAUM | Krefeld
M.A. René Rheims
KRAFT.RAUM ist ein internationales und interdisziplinär arbeitendes Büro, welches sich im Spannungsfeld von Landschaftsarchitektur, Architektur, Kunst und Stadtplanung bewegt. Das Büro wurde 2011 von René Rheims in Krefeld gegründet und hat seitdem beachtenswerte und innovative Projekte im In- und Ausland geplant und realisiert.
Ihre Entwürfe zeichnen sich durch sehr klare, oft plakative und pragmatische Ideen aus. Sie machen mit demonstrativen, aber sachlichen Entwürfen auf sich aufmerksam, und der Chef baut auch schon mal Modelle aus Obst und Schokolade: Das 13-köpfige Team scheut sich nicht vor unorthodoxen Methoden.
Im Raum liegt die Kraft | Über die Gestaltung von urbanen Plätzen
von Gisela Graf, Freiburg | gisela graf communications
Der hohe Grad an Nachverdichtung in den Städten hat es mit sich gebracht, dass der öffentliche Freiraum vermehrt ins Interesse gerückt ist. In Freiburg etwa wurde und wird viel über den Platz der Alten Synagoge im Zentrum, aber auch über Plätze in Zähringen Nord diskutiert. Die urbanen Räume werden immer wichtiger als Orte der Begegnung und Kommunikation, als Grünräume für die Entspannung und das Stadtklima, und nicht zuletzt als Identifikationsangebot. Das Architekturforum Freiburg hat sich nun dafür interessiert, welche Ideen und Vorschläge ein junges Planungsbüro einbringen kann und hat René Rheims von KRAFT.RAUM aus Krefeld eingeladen, aktuelle Projekte vorzustellen.
Zur Philosophie des Büros gehören Verantwortung, Spaß und Diskussionsfreude sowie die interdisziplinäre Arbeit, auch mit Soziologen oder Künstlern. Anhand von anschaulichen Diagrammen erklärte Rheims so unterschiedliche Projekte wie die Umgestaltung des Marktplatzes in Willich und des Karlsplatzes in Krefeld, den Masterplan der neuen Bahnstadt West in Heidelberg, die Landschaftsplanung bei der Hochmoselbrücke zwischen Ürzig und Zeltingen-Rachtig, sowie die Planung einer Kulturachse in Vreden.
Der zentral gelegene Marktplatz in Willich besaß trotz einer bemerkenswerten neugotischen Kirche kaum Aufenthaltsqualität. Kraftraum entwickelten daraus das „Wohnzimmer“ der Stadt, indem sie zunächst Verkehr und Parkplätze verbannten und so die räumlichen Möglichkeiten für Veranstaltungen, Märkte, Sitzflächen unter den Bäumen und für Cafés sowie ein Wasserspiel schufen. Besonders markant ist eine lange Holztafel entlang der Nordfassade der Kirche. In Heidelberg gestaltete Krftraum drei Plätze nach den lokalen Themen Pfaffengrunder Feld, Odenwald und Neckarinsel – inklusive Flutung des Insel-Platzes bei Starkregen.
Das einzige Landschaftsprojekt in diesem Vortrag soll die Landschaftszerstörung, die die Hochmoselbrücke mit sich bringt, durch einen Park ausgleichen. Vorgesehen war auch ein Aussichtsturm, doch das Büro entschied, den Turm, den es an dieser Stelle für unangebracht hielt, umzuinterpretieren und in die Waagrechte zu verlegen: entstehen wird ein Pfad mit mehreren Aussichtspunkten, der barrierefrei und vielen gleichzeitig zur Verfügung steht.
„Jedes Projekt soll eine eigene Geschichte erzählen.“
KRAFT.RAUM ist ein internationales und interdisziplinär arbeitendes Büro, das sich im Spannungsfeld von Landschaftsarchitektur, Architektur, Kunst und Stadtplanung bewegt. Als der damals 26-jährige René Rheims 2011 sein Büro in Krefeld gründete, wollte er sich vor allem Wettbewerben widmen und war damit sogleich erfolgreicher als erwartet. Sein erster Auftrag war die Konzilmole in Konstanz. Inzwischen hat das mittlerweile 13-köpfige Team, dessen Durchschnittsalter bei 34 Jahren liegt, beachtenswerte und innovative Projekte im In- und Ausland geplant und realisiert.
KRAFT.RAUM | Krefeld
www.kraft-raum.com