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heneghan peng architects | Dublin, Irland und Berlin, Deutschland
Róisín Heneghan
Das Architektur-, Landschafts- und Stadtplanungsbüro heneghan peng architects wurde 1999 von Roisin Heneghan und Shih-Fu Peng in New York gegründet. 2001 zog es nach Dublin, Irland um. Heute hat das Büro auch eine Niederlassung in Berlin.
Das weltweit tätige Büro verbindet mit großem Einfühlungsvermögen kulturelle Orte mit moderner Architektur. Durch die Zeichenhaftigkeit seiner Arbeiten trägt es zur Wandlung der bestehenden Orte in der Wahrnehmung des städtischen sowie internationalen Kontextes bei.
heneghan peng architects haben an vielen unterschiedlichen Orten, wie Ägypten, Palästina, Saudi Arabien, Russland, Deutschland, Kanada, USA und Irland gebaut. Der Vortrag beschreibt den Weg vom Kontext der Gebäude bis zur Realisierung und möchte zeigen, wie sehr die Architektur auf den Standort abgestimmt ist.
Vortrag auf Englisch.
Kooperation | Stadt Freiburg | FWTM | BDA | AKBW | Caparol | JUNG | Siedle
Kann Architektur helfen, Grenzen zu überwinden? Róisín Heneghan über die Arbeit in verschiedenen Kulturen
von Gisela Graf, Freiburg | gisela graf communications
Jeden November ist ein international tätiges Architekturbüro ins Konzerthaus Freiburg eingeladen. So können Freiburgs Architekten – und damit auch die Stadt – von den Erfahrungen der Büros profitieren, die in New York oder Shanghai, Dubai oder Kairo bauen. In diesem Vortrag ging es um die Frage, wie sich das Bauen in anderen Kulturräumen gestaltet. Gibt es eine Architektursprache, die über kulturelle Unterschiede hinweg gültig ist? Kann Architektur vielleicht sogar helfen, Grenzen zu überwinden? Wo liegen die Herausforderungen und wo die Chancen, gute Architektur zu realisieren?
Das irische Architekturbüro heneghan peng architects hat an vielen Orten der Welt gebaut und reichlich Erfahrung mit den verschiedensten Kulturen und technischen Standards sammeln können. Die Irin Róisín Heneghan führte ihr Publikum nun von Kairo nach Nordirland und schließlich Palästina: jedes Mal machten es sich die Architekten zur Aufgabe, die Besonderheiten des Ortes und der Kultur in ihre Architektur zu übertragen.
Heneghan Peng Architects begannen ihre internationale Karriere 2003, als sie unter mehr als 1.500 Konkurrenten den Wettbewerb für das derzeit größte archäologische Museum der Welt gewannen. Das Grand Egyptian Museum (GEM) in Kairo soll ab 2022 ein Palast für Ägyptens Schätze (darunter die gesamte Sammlung aus dem Grab Tutanchamuns) sein. Der Bau ist ein Prestigeobjekt aus der Mubarak-Zeit, das so monumental wird wie die zwei Kilometer entfernten Pyramiden von Gizeh. Raffinierte Bezüge aus Sichtachsen verbinden die Pharaonengräber mit dem Museum und dem umgebenden 50 Hektar großen Gelände. Selbst die Grundform ist von den Pyramiden inspiriert: auf dem Dreieck basieren der Grundriss und die weitläufige Parkanlage, und die 800 Meter lange Hauptfassade aus Alabaster bildet ein Fraktal aus Dreiecken – das sogenannte Sierpinski-Dreieck. Diese Andeutung an die hoch entwickelte Mathematik und Standardisierung durch Maßeinheiten, die die alten Ägypter beherrschten, ist nur einer der Grundgedanken, den die Architekten auf das Museum übertrugen. Ein anderer ist das Schwemmland des Nils, mit dem Landwirtschaft und Wohlstand der Hochkultur zusammenhingen. Dies versuchen die Architekten im umgebenden Park auszudrücken, der zudem eine Bereicherung für die an Grünflächen arme Megastadt Kairo sein soll.
Kann man eine Architektursprache formulieren, die überall auf der Welt gültig ist?
Auch beim Touristenmagnet Giant’s Causeway in Nordirland bezog das Büro die Landschaft in ihre Architektur ein. Dort errichteten Heneghan Peng das Besucherzentrum aus Basaltstelen, die dem ortstypischen Säulenbasalt nachempfunden sind. Die gläsernen Zwischenräume lassen Durchblicke auf den ganzen Küstenverlauf zu – ein Anliegen der Architekten, dass Besucher nicht nur den kleinen berühmten Küstenabschnitt, sondern die gesamte Küste wertschätzen. Auf diese Weise haben sie die Landschaft ins Museum geholt.
Die Architektur in die Landschaft ausgedehnt haben sie dagegen im palästinensischen Nationalmuseum – ähnlich wie das GEM in Kairo ein Kulturbau, mit dem Politik gemacht wird. Es ist sicher keine leichte Aufgabe, ein Nationalmuseum für das Volk eines Staates zu bauen, dessen Existenz angefochten wird. In Vorgesprächen hatten Heneghan Peng erfahren, welchen Stellenwert Essen und Feiern in der palästinensischen Kultur haben. So legten sie rund um das Museum, das auf einem Hügel in der Nähe von Birzeit liegt, nach Themen gestaltete Terrassen mit Obst, Gemüse und Kräutern an. Der Außenraum ist ein Ort für Veranstaltungen und Feste – mit einem wunderbaren Blick aufs Meer –, um den Zugang zum Museum niederschwellig zu halten. Auf diese Weise bewirkten sie, dass das Museum nicht nur ein intellektueller Ort, sondern auch ein Ausflugsziel für Familien wurde.
Das Architektur-, Landschafts- und Stadtplanungsbüro heneghan peng architects wurde 1999 von Róisín Heneghan und Shih-Fu Peng in New York gegründet. 2001 zog es nach Dublin um. Heute hat das Büro auch eine Niederlassung in Berlin. Das weltweit tätige Büro verbindet mit großem Einfühlungsvermögen kulturelle Orte mit moderner Architektur – übrigens auch vor Freiburgs Haustür: In Lahr bauten sie die ehemalige Tonofenfabrik in ein städtisches Museum um.
Diese Veranstaltung im Konzerthaus Freiburg fand in Kooperation mit der Stadt Freiburg, der FWTM, dem BDA und der Architektenkammer Baden-Württemberg, sowie mit Unterstützung der Firmen Caparol, Siedle und Jung statt.
heneghan peng architects | Dublin, Irland und Berlin, Deutschland
www.hparc.com