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REFURB

FREAKS ARCHITECTURE | Paris

Cyril Gauthier

Sie hinterfragen und ironisieren Sehgewohnheiten. Ihre Projekte leben vom Experiment, von der Überraschung und der Irritation. Im OEuvre des Trios Yves Pasquet, Cyril Gauthier und Guillaume Aubry verschwimmen die Grenzen zwischen Architektur, Szenografie und Kunstinstallation.

Vortrag in französischer Sprache mit Übersetzung ins Deutsche.

Ils questionnent et ironisent nos habitudes visuelles. Leurs projets s’animent d’une approche expérimentale, de la surprise et de l’irritation. Dans l’oeuvre du trio Yves Pasquet, Cyril Gauthier et Guillaume Aubry s’estompent les limites entre architecture, scénographie et installation artistique.

Conférence en langue française avec traduction en allemand.

Vor dieser Veranstaltung findet um 18.30 Uhr die Vernissage der Ausstellung Résidences d’architectes en France in den Räumen des Centre Culturel Français Freiburg statt. Begrüßung und Führung um 18.30 Uhr. Anmeldung zur Vernissage über das Centre Culturel Français Freiburg.

Beide Veranstaltung finden im Rahmen der Architekturtage 2021 Alternativen? Architektur! | Alternatives? Architecture! in Kooperation mit dem Europäischen Architekturhaus Oberrhein statt.

Kooperation

Überraschungseffekte sind garantiert, wenn FREAKS architecture alte Gebäude neu ins Szene setzen

von Sabine Lauffer, Freiburg | diestadtbetrachterin.de

Seit über 10 Jahren lädt das Architekturforum gemeinsam mit dem Centre Culturel Français ein französisches Architekturbüro ein, ihr Werk vorzustellen. In Kooperation mit dem Europäischen Architekturhaus-Oberrhein finden die Veranstaltungen im Rahmen der trinationalen Architekturtage statt. Dieses Jahr ist Cyril Gauthier, der 2007 mit zwei Studienfreunden das Pariser Büro FREAKS architecture gegründet hat, nach Freiburg gekommen.

Die drei Bürogründer sind vielseitig unterwegs, als Architekten, Szenografen und Künstler. Mit ihren unkonventionellen Interpretationen waren sie schnell erfolgreich und gewannen bereits 2010 den franz. Architektur- und Landschaftsarchitekturpreis AJAP. In ihrer Arbeit setzen sie sich mit der Frage nach dem Umgang mit alten Gebäuden auseinander. Inwieweit das Bestehende bewahrt werden kann und eine andere Nutzung möglich ist. Dabei werden alte Industriegebäude gerne in Kulturzentren verwandelt.

In der kleinen Gemeinde Meisenthal, im Naturpark Vosges du Nord, bestand die Aufgabe darin, die drei Gebäude einer ehemaligen Glasmanufaktur miteinander in Beziehung zu setzen. Ein neues, wellenartig modelliertes Gebäude ergänzt den Bestand, so dass in der Mitte ein neuer Dorfplatz geschaffen wird. Ohne allzu große Eingriffe in die bestehende Architektur wird das bereits vorhandene Glasmuseum bewahrt und eine Glasmanufaktur sowie das multifunktionale Kulturzentrum ins Leben gerufen.

Problematisch ist oft die Umsetzung in der Praxis, wenn es um Barrierefreiheit und Brandschutz geht, so „dass man ein neues Gebäude in ein altes maßgeschneidert hineinsetzen muss“, merkte Cyril Gauthier an.

Die Lösung dafür kann ein Haus im Haus sein, wie beim Renovierungsprojekt Sammode bei Orléans. Der Bauherr, ein Leuchtenhersteller, wollte in der alten Druckereihalle Räume für Forschung, Prototypenentwicklung und Verwaltung unterbringen. Dies funktionierte, indem die große Halle in drei Volumen aufgeteilt und den jeweiligen Bedürfnissen der einzelnen Bereiche angepasst wurde. Perfekt auf den Leuchtenhersteller zugeschnitten ist die im Licht funkelnde neue Edelstahlfassade.

Beim Straßburger Zooprojekt gelang es den Architekten einen in Vergessenheit geratenen Ort wieder sichtbar zu machen. Der umgebaute Streichelzoo in der Orangerie ist tier- und besucherfreundlicher geworden. Dazu wurden u.a. aus einem ehemaligen Stall das neue Eingangsgebäude, ein zentrales Gebäude zur neuen Tierherberge und das neue Hühnerhaus bekam ein großes Fenster, zum besseren betrachten der Besucher. Es wird also schnell klar, dass hier die Tiere im Mittelpunkt stehen.

Michael Gies, der den Vortrag simultan ins Deutsche übersetzte, brachte es auf den Punkt: „FREAKS sind besonders kreativ im Umgang mit bestehenden Gebäuden.“


Cyril Gauthier I FREAKS architecture I Paris
Cyril Gauthier studierte Architektur in Montpellier, San Francisco, Berlin und am ENSAPLV in Paris, wo er sein Studium 2006 abschloss. Er arbeitete in Paris bei Atela Architects und im Atelier Seraji Architectes & Associés, bevor er mit Yves Pasquet und Guillaume Aubry 2007 FREAKs freearchitects gründete. Es folgten Lehrtätigkeiten am ENSA-Lyon und ENSA Marseille.

FREAKS architecture beschäftigen sich von der kleinen Kunstinstallationen bis hin zu groß angelegten Architekturwettbewerben, immer nach dem Motto: „less is more, more is more, less is not enough“.

FREAKS ARCHITECTURE | Paris
freaksarchitecture.com