• Schulerweiterung Nepal Fensterhaus © SUPERTECTURE
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  • Schulerweiterung Nepal © SUPERTECTURE
  • Team am Tanganyikasee © SUPERTECTURE

Als Architekt*in die Welt retten

supertecture | Kaufbeuren

Dipl. Ing (HS) Till Gröner

Was können junge Architekt*innen tun um sich handfest für Menschenrechte und den Zustand unseres Planeten stark zu machen? Kann auch unsere Profession Antworten formulieren auf den weltweiten turbokapitalistischen Tanz ums goldene Kalb, der die Ärmsten und Reichsten so weit auseinandergetrieben hat wie noch nie zuvor?

Yes we can! - Für Team SUPERTECTURE ist Architektur im globalen Süden ein Vehikel für umweltgerechtes, günstiges und unbedingt einfach nachbaubares Design aus lokalen Ressourcen.

Dafür zerlegen die jungen Architekt*innen ihre Gebäude in einzelne Räume und gestalten diese gänzlich unterschiedlich ohne Entwürfe aus Europa mitzubringen und immer erst nach der gründlichen Erforschung lokaler Materialien.

Sommerfest 2022

Der Vortrag findet im Rahmen des Sommerfests 2022 am Vorabend zum Tag der Architektur statt. Ab 18 Uhr feiern wir gemeinsam am Lederleplatz.

Die Signalkraft der Architektur

von Sabine Lauffer, Freiburg | diestadtbetrachterin.de

Ein Architekturvortrag lässt sich gut mit einem Fest verbinden, dies zeigte sich wieder einmal beim Sommerfest der Architekten auf dem Lederleplatz. Es gab reichlich Raum für Gespräche, gemeinsames Essen, Musik der Band „Salon du Jazz“ und einen Vortrag über soziale nachhaltige Architektur. Der Abend wurde gemeinsam von der Architektenkammer Baden-Württemberg, Kammergruppe Freiburg, dem Architekturforum Freiburg e.V. und dem BDA Kreisgruppe Freiburg-Breisgau-Hochschwarzwald veranstaltet und wäre ohne das Engagement vieler Freiwilliger nicht möglich gewesen.

Ohne den ehrenamtlichen Einsatz vieler junger Architekt*innen ist auch das international tätige Kollektiv Supertecture nicht denkbar. Die treibende Kraft hinter der Organisation ist der Architekt Till Gröner, den das Architekturforum eingeladen hatte, an diesem Abend über seine Arbeit zu berichten. Inspiriert von seiner Tätigkeit in Südostasien und bei den von Rupert Neudeck gegründeten „Green Helmets“ in Afrika, erkannte Till Gröner „was für eine Strahlkraft Architektur haben kann“, wenn sie sich von einem pragmatischen Ansatz entfernt, wie bei der Kirchenmoschee in Ruanda, einem Gebetsraum für fünf verschiedene Religionen.

Seit fast 5 Jahren realisiert Supertecture mit verschiedenen Teams Projekte in ausgewählten Dörfern in Nepal und Tansania. Das besondere an ihrer Arbeit ist, dass alle Beteiligte ehrenamtlich tätig sind, sie sich komplett aus privaten Spenden finanzieren und die Teams sehr lange an einem Ort bleiben, um die Bedürfnisse der Menschen dort besser verstehen zu können. Ein weiteres Prinzip ist das Bauen nach dem „Room-House-Konzept“. Ein Projekt wird in kleine Einheiten aufgeteilt, jeder Raum wird zu einem Gebäude. Für den Entwurf dieser kleinen Häuschen ist jeweils ein anderer Architekt*in zuständig. Beim Bau greifen sie auf eine breite Palette lokal verfügbarer Baustoffe zurück, wie Lehm, Ziegel, Steine oder recyclen Vorhandenes. Aus 700 entsorgten Fenstern kann ein Haus entstehen, Türen werden zu einer Holzterrasse arrangiert und Flaschen bilden die Basis für ein Badezimmer. Gerne wird auch experimentiert: weggeworfene Plastiktüten werden zu Schindeln geschmolzen oder „Reisschalen-Aschen-Beton“ hergestellt.

Ob Schulprojekt, Hotelbau oder Kindergarten, die Bauten zeichnen sich durch ein hohes Maß an architektonischer Qualität aus. So wurde die 2018 fertiggestellte Schulerweiterung im nepalesischen Dokhsan mit dem BDA Architekturpreis für junge Architektinnen und Architekten prämiert. Die Ästhetik basiert auf umweltgerechte, günstige Materialien und einem einfachen nachbaubaren Design, um vielen Bedürftigen den Bau von Gemeinschaftsräumen zu ermöglichen.

supertecture | Kaufbeuren
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